Arne Michels studiert im 9. Semester Rechtswissenschaft. Sein angestrebter Abschluss ist das Staatsexamen/Diplom.
Wieso haben Sie sich damals für Ihr Studienfach entschieden?
Ich habe vorher an der TU Dortmund Maschinenbau und Elektro- und Informationstechnik studiert, aber früh gemerkt, dass ich kein ausreichendes Interesse an diesen Fächern habe. Da ich in meiner Abiturzeit in meinen Freistunden schon häufiger im Amts- und Landgericht bei Verhandlungen in Straf- und Zivilsachen zugeschaut habe, dachte ich mir, dass ich daran vielleicht akademisch/beruflich mehr Interesse haben könnte.
An welchen Stellen haben sich die Erwartungen an Ihr Studienfach erfüllt, an welchen nicht?
Meine Erwartungen an mich selber waren schon wegen des Rufs von Jura als lernintensives Fach sehr gering. Deshalb kann ich sagen, dass ich meine Erwartungen an mich selbst übererfüllt habe. Meine Erwartungen an den Lernaufwand waren allerdings (im Grundstudium) deutlich höher, sodass sich hier wohl meine Erwartungen nicht erfüllt haben. Allerdings ändert sich das Niveau sehr deutlich im Hauptstudium und in der Examensvorbereitung.
Was macht Ihnen in Ihrem Fach am meisten Spaß?
Am meisten Spaß macht es mir, die Tageszeitung aufzuschlagen und im Politik- oder Wirtschaftsbuch eine Neuigkeit zu lesen und zu denken: "Cool, einen ähnlichen Fall haben wir letztens erst in der Vorlesung/ Arbeitsgemeinschaft besprochen!". Das Studium der Rechtswissenschaft ist ein sehr praxisbezogenes und lebensnahes Studium, sodass man auch häufig in Klausuren Sachverhalte bekommt (insbesondere in den staatsrechtlichen), die so oder so ähnlich in den vergangenen Monaten in der Presse waren. Außerdem kann ich mich mit Kommilitonen gut über unseren Vorlesungsstoff unterhalten, weil jeder zum abstraktesten Thema ein Beispiel finden kann, um es anschaulich zu machen.
Was war bisher die größte Herausforderung?
Die (Eigen-)Organisation im Studium. Sich in der Prüfungsordnung der Universität und der Prüfungsordnung des Staatsexamens zurechtzufinden und für mich den besten Studienverlauf zu organisieren. Außerdem befinde ich mich gerade mitten in meiner Examensvorbereitung. Das ist eine noch viel größere Herausforderung.
Was wollen Sie einmal damit werden?
Ich denke, dass ich später mal Staatsanwalt oder Fachanwalt für Strafrecht werden möchte.
Welche Tipps geben Sie den Leuten, die auch überlegen, Ihr Fach zu studieren?
Erkundigt euch bei eurer Fachschaft über Lernhilfen (z.B. Altklausuren), nehmt möglichst viele unterstützende Angebote eurer Fakultät wahr (zusätzliche Lehrveranstaltungen und Klausurenkurse, Klausurtrainings-AGs), lernt lieber in einer Bibliothek als zuhause, und versucht, euch früh eine Art Arbeitsplan für das Studium zu schreiben. Das Studium ist eine Vollzeitarbeitsstelle und muss auch als solche wahrgenommen werden. Freundet euch mit euren Kommilitonen an, und versucht möglichst früh eine Lerngruppe zu bilden. Wenn du etwas nicht verstanden hast, dann frag’ nach! AG-Leiter und Professoren sind dankbar für jede Rückmeldung, dass etwas unklar ist, denn anders können sie nicht wissen, ob der Stoff verständlich vermittelt worden ist oder nicht.
